Taxi Driver Night
Produktion, Text, Regie und Performance: Mbene Mwambene
Musikalische Begleitung: Nongoma Ndlovu / Nello Novela / Dandara Modesto
Premiere: 09.12.2022, Gessnerallee Zürich
weitere Aufführungen: ROXY Birsfelden, Tojo Theater Bern (Tour de Lorraine)
Die Zeit wird durch den Stand der Sonne bestimmt. Die Hauptverkehrszeit ist entweder früh Morgens oder früh Abends, besonders wenn die Sonne majestätisch am Horizont steht und stilvolle orangenfarbene Strahlen furzt. Der eine geht diesen Weg, der andere den anderen. Es ist eine vibrierende Energie, da alle auf der Suche nach der richtigen Fahrt sind. Ein paar junge Männer schreien nach Weganweisungen. Eine Frau tut das Gleiche, die urteilenden Blicke durchbohren sie. Das Taxi, meist ein Kleinbus, wird zur Bühne und der Fahrer zum Geschichtenerzähler, zum Provokateur. Die Passagiere werden zum Publikum. Die Themen reichen von Politik, Ehebruch, Religion bis hin zu nervigen Nachbarn, die üblicherweise vor den Augen der Kinder rauchen. Ähnlich verhält es sich auf den Strassen von Kitwe, Blantyre und Johannesburg. Aktuell cruist der Taxifahrer durch das Alpenland Schweiz mit erstem Halt an der Gessnerallee in Zürich. Die Passagiere sind langweilig still. Aber das geht auch. Der Taxifahrer bringt Musik und Geschichten mit, um eine Nacht der Poesie zu schaffen. Die Taxifahrer springen zwischen Liedern, Geräuschen, Musik, einfachen menschlichen Geschichten und vor allem POESIE hin und her. Der Taxifahrer bewegt sich von Themen von Elizabeths Tod zu kultureller Aneignung (dürfen weiße Menschen Dreadlocks tragen und Reggae-Musik spielen), Vielfalt, weisses Versprechen, persönliche Briefe, weißer Saviorismus und alles, was die große Klappe des Taxifahrers spontan ausspuckt. Die Nacht des Taxifahrers ist eine Untersuchung der Möglichkeit, eine hybride Poesie neu zu erschaffen. Fotos © Elias Lionel